Mit „Shoa“ hat der französische Filmemacher Claude Lanzmann Mitte der 1980er Jahre eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über den Holocaust vorgelegt. Dahinter steckten ganze 12 Jahre Dreharbeiten und Recherche, 350 Stunden Material sowie 9 1/2 Stunden Film, die ein Zeichen gegen das Vergessen setzten:
Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die „Todesfabriken“ Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher seine Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe – seltene Überlebende der „Sonderkommandos“, Zuschauer und auch NS-Täter – ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte.
In Erinnerung an den mittlerweile verstorbenen Regisseur und an die Opfer des Holocaust gibt es „Shoa“ jetzt vom 7.- 11.November täglich ab 10 Uhr im NS-Dokumentationszentrum zu sehen. Der Eintritt ist frei!