Wenn ihr Oscar-Preisträger Paolo Sorrentinos („La Grande Belezza – Die große Schönheit“) neuestes Meisterwerk The Young Pope noch nicht gesehen habt, dann solltet ihr das schnellst möglich nachholen. Der fiktive Papst, gespielt von Jude Law, trinkt nicht mehr als eine Cherry Coke Light zum Frühstück und raucht Kette, doch nur weil er mit seinen 47 Jahren der jüngste seiner Art ist bedeutet das nicht, dass er besonders liberal wäre. Sorrentino ist es gelungen mit einer bildgewaltigen, opulenten Filmsprache und undurchschaubaren Erzählsträngen ein wahrer visueller Genuss zu kreieren!
Lenny Belardo (Jude Law) stammt aus einer italienisch-amerikanischen Familie – und geht unter dem Namen Pius XIII. in „The Young Pope“ als erster Papst aus den USA in die Geschichte ein. Dass die Wahl auf den jungen und charmanten Mann fiel, scheint das Ergebnis einer ausgeklügelten Medien-Strategie des Konklaves. Innerlich hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne, zwischen Zweifel und Glauben, versucht das junge Kirchenoberhaupt, den einsamen Weg als Papst zu gehen und zu Gott zu finden. Dabei schreckt er nicht davor zurück, sich mit dem Klerus anzulegen.