Noemi Schneider: Das wissen wir schon

„Was wissen wir schon“ – Zugegeben, nicht allzu viel. Aber eines dann doch, nämlich, dass ihr im Lost Weekend heute einen guten Abend erleben werdet. Zumindest dann, wenn euch junge Literatur wie die von Noemi Schneider interessiert:

Sie hat alles: eine gute Ausbildung, Lebensfreude-Duschgel und keinen Grund, sich zu beschweren. Sie weiß alles: dass es kein richtiges Leben im falschen gibt und dass der Kapitalismus an allem schuld ist. Ihre Mutter und deren Freundinnen kämpfen schon ein Leben lang für eine bessere Welt. Jetzt hat die Mutter einen Dschihadisten bei sich aufgenommen, dem die Abschiebung droht. Als der in Hungerstreik tritt, ist plötzlich die Tochter gefragt – aber gibt es für sie überhaupt etwas zu gewinnen zwischen kämpferischen Übermüttern und einem Kommerz, der jeden radikalen Gedanken vereinnahmt? Mit anarchischer Lust am Spiel inszeniert Noemi Schneider einen hinreißenden Schlagabtausch zwischen Stadt und Land, Realität und Utopie, Müttern und Töchtern.

Der Autorin, die Publizistik und Regie an der HFF München studiert hat und mittlerweile u.a. für Deutschlandradio Kultur tätig ist, ist ein spannender und ausgelassener Generationenroman gelungen, den ihr euch heute Abend mal etwas genauer anschauen solltet. Aber mehr wissen wir auch nicht…