Sicher sein wollen wir alle. Aber wie kann diese Sicherheit — von Polizei und Gefängnissen abgesehen — hergestellt und gesichert werden? Dieser Frage wird im Lothringer13_Florida mit einer Lesung und einer Diskussion nachgegangen:
Melanie Brazzell & Nadija Samour (Herausgeberin und Co-Autorin) feiern die Veröffentlichung des „Was macht uns wirklich sicher?“ Toolkits. Dieses Toolkit stellt das Sicherheitsversprechen des Staates im Falle von sexualisierter- und Partner_innengewalt in Frage, weil Techniken wie Polizei, Gefängnis und Grenzen Gewalt (re)produzieren anstatt sie zu beenden. Sie werden das Toolkit und die verschiedenen Beiträge von vielen Berliner Organisationen und Aktivist*innen vorstellen.
Dabei werden sie der Frage nachgehen, wie vermeintlich gut gemeinte Ansätze zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt so schief laufen und für Rassismus instrumentalisiert werden können? Das Toolkit stellt heraus, dass wir zwischenmenschliche Gewalt in Verquickung mit staatlicher Gewalt verstehen müssen, um sie angemessen aufzuarbeiten und zu bekämpfen. Um dies zu erreichen, schlägt das Toolkit einen Ansatz intersektionaler transformativer Gerechtigkeit vor: Es besteht aus verschiedenen Experimenten von community-basiertem Umgang mit zwischenmenschlicher Gewalt – vor allem sexualisierter und Partner_innen-Gewalt – jenseits vom Staat und dessen Straflogik.