LJUBLJANA CALLING: N’TOKO + YOUR GAY THOUGHTS + KOALA VOICE

LJUBLJANA CALLING – besser könnte der heutige Abend in der Glockenbachwerktstatt wohl nicht betitelt werden. Dort stehen nämlich gleich drei Künstler bzw. Bands aus Slowenien auf der Bühne. Das mag zwar ein kleines Land sein, ist aber musikalische auf keinen Fall zu unterschätzen. Warum nicht hört ihr euch heute Abend am besten selbst an:

▶︎▶︎ N’TOKO (ELECTRONIC/LIVE, HIPHOP/RAP SLOWENIEN)

Miha Blažič, besser bekannt als N’toko ist schon seit 15 Jahren in der kleinen slowenischen Rap-Szene unterwegs. N’toko ist sehr vom amerikanischen HipHop der 80er-Jahre beeinflusst, nicht besonders verwunderlich, denn er hat einige Jahre in den USA gelebt und spricht ein fast akzentfreies Englisch. Er rappt auf Slowenisch und Englisch, bei Soundcloud kann man sein Album „Mind Business“ hören, das er überwiegend in Japan aufgenommen hat. N’toko ist zweimaliger Freestyle-Champion in Slowenien und man sagt, er habe noch keinen einzigen Battle verloren – weder auf Englisch noch auf Slowenisch.

▶︎▶︎YOUR GAY THOUGHTS (POP, ELECTRONIC/LIVE SLOWENIEN)

Noch bewegen sie sich unterhalb des Radars, die vier Mitglieder von Your Gay Thoughts. Aber das soll sich spätestens im September ändern, wenn das Debütalbum der Electro-Combo aus der slowenischen Hauptstadt Ljubljana herauskommt. Im Juni waren die Künstler nach Budapest gereist, um es dort fertig zu mixen. Your Gay Thoughts besteht aus den beiden Musikern Fejzo (Schlagzeug) und Gregij (Bass), dem Texter Michael Thomas Taren und Mina Fina (Video). Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Post-Pop, der von HipHop und Future Beats beeinflusst ist. Wenn man sich ihren Track „Westside“ anhört, finden sich auch eine Menge Techno- und Ambient-Elemente darin.

▶︎▶︎ KOALA VOICE (ROCK, INDIE SLOWENIEN)

Die kleinen australischen Bären fanden die vier Mitglieder von Koala Voice besonders niedlich, deshalb gab sich die 2012 gegründete Band den Namen Koala Voice. Die Gruppe stammt aus Kisovec, einem trostlosen ehemaligen Industriegebiet mitten in Slowenien. Viel ist dort nicht los, aber statt rumzuhängen, gründeten die vier Schüler ihre Band. 2014 gewannen sie mit ihrem Indie-Pop den ersten Platz bei einem nationalen Schülerband-Wettbewerb. Inzwischen hat die Gruppe um die Sängerin und Gitarristin Manca Trampus schon etwa 50 Konzerte gespielt und sich in ihrer Heimat einen Namen gemacht. Mit den einfachen Akkorden von Manca und des zweiten Gitarristen Domen Don Holc erinnert die Combo in ihrem Minimalismus an die frühen Velvet Underground und andere Sixties-Bands.