„Weibliche Wut“ und ihre historisch-gesellschaftlichen Bedingungen sind der Ausgangspunkt für Lilian Robls Installation Anger is a liquid im Forum Atelier der Monacensia. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Literatur und Philosophie. Schreiben und Zeichnen, Schrift und Bild, aber auch Sprache und Mathematik oder Literatur und Philosophie treffen hier aufeinander. Über ihre Installation sagt die Künstlerin folgendes:
„Bei der Wahrnehmung und Bewertung weiblicher Wut handelt es sich zumeist um konstruierte Narrative. Meine Arbeit bezieht deshalb vor allem auch Literatur und literarisches Erzählen mit ein. Eine meiner textlichen Ausgangsquellen ist der Mythos der Medusa, der mich immer wieder umtreibt: Die Medusa wird seit Jahrtausenden als Gesicht weiblichen Zornes benutzt, sei es als patriarchale Zuschreibung zur Unterdrückung der Frau oder als wieder angeeignetes feministisches Widerstandssymbol. Der variantenreiche Mythos der Medusa, der oft verkürzt dargestellt und somit seiner Komplexität beraubt wird, bietet zahlreiche Lesarten und wurde vor allem in feministischer Literatur der 70er und 80er (z.B. Cixous, Weigel) umgedeutet und erweitert.“
Am Donnerstagabend wird das Kunstwerk als Warm-Up zum Atelier Monaco Festivals eröffnet, das von Juni 2020 auf Frühjahr 2021 verschoben werden musste.