In der Comic Bar in der Münchner Stadtbibliothek loten Comics neue literarische und künstlerische Wege aus, um reale und fiktive Welten sichtbar zu machen. Wer sagt also, dass Comics nur leichte und seichte Unterhaltung bieten können, die keinerlei intellektuellen Anspruch hat? In der heutigen Ausgabe stellt euch die Münchner Zeichnerin Barbara Yelin mal wieder neue, internationale Werke der graphischen Literatur und Comic-Kunst vor:
Karen, die gemobbte Außenseiterin, wäre am liebsten ein Monster. Die Zehnjährige wohnt mit ihrer Mutter und ihrem kleinkriminellen Bruder in einem heruntergekommenen Apartmenthaus im Chicago der 1960er Jahre. Mit ihrem Tagebuch flüchtet sie aus ihrem tristen Alltag in die Welt der Horrorcomics und -filme. Da geschieht ein Mord. Karen beschließt, Nachforschungen anzustellen.
Die amerikanische Comic-Künstlerin Emil Ferris zeichnet eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über Andersartigkeit und Ausgrenzung. Mit der gleichermaßen verstörenden wie brillanten Mischung aus Familientragödie, Teenager-Drama, Zeitgeschichte und Krimi erklomm sie aus dem Stand den Olymp der internationalen Comicszene. Ihr Buch erhielt drei Eisner-Awards und den Preis der deutschsprachigen Comickritik 2018.