Der Soziologe Stephan Lessenich liest heute Abend „Grenzen der Demokratie“ im Buch & Bohne. Der Professor für Soziologie an der LMU München erforscht u.a. die politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Kapitalismustheorie und Wohlfahrtsstaaten. Anschließend zur Lesung wird eine Diskussion stattfinden, die Moderation übernimmt Marie-Luise Kunst. Ein kleiner Einblick in das Thema des Abends:
Demokratie ist ein allseits anerkannter Hochwertbegriff, für Demokratie sind (fast) alle zu haben. Aber die real existierende Demokratie ist auch ein System der Grenzziehungen. Sie ist durchzogen von Ausgrenzungen, die durch Klassenherrschaft, Statuskonkurrenz und nationale Schließungen bedingt sind. Und sie lebt zugleich von der ökologischen Entgrenzung: Sie wird getragen von dem alle sozialen Spaltungen überdeckenden Grundkonsens, dass Natur eine hemmungslos ausbeutbare Ressource darstellt.