Kino im Theater

Im Rahmen der neue Dokfilmreihe BERLIN GEGEN MÜNCHEN beginnt der heutige Montagabend im Theater Heppel & Ettlich sehr spannend.

Welche Stadt hat wohl den besseren Film vorzuweisen? Oder sind sie beide auf ihre eigene Art und Weise wertvoll? Das Programm sieht wie folgt aus:
Um 19 Uhr legt Berlin vor: DIE STADT ALS BEUTE von Andreas Wilcke

“Im Augenblick wird hier saniert, so ist ditt eben.”

Von London bis New York gilt Berlin plötzlich als “the place to be“. Das weckt Begehrlichkeiten.

Jeder will hier wohnen und viele wollen sich hier eine Wohnung kaufen, die – verglichen mit „zu Hause“ – spottbillig ist. Ehemaliger staatlicher Wohnungs-bestand wird privatisiert und Mietwohnungen werden zu Eigentum. Welten prallen aufeinander und Paralleluniversen tun sich auf.

Andreas Wilcke hat diesen Vorgang vier Jahre lang durchleuchtet. Mit seiner Kamera ist er überall in der Stadt unterwegs; befragt die verschiedenen Akteure, begleitet Makler, Investoren und Kaufinteressenten bei der Schnäppchenjagd und Mieter beim Gang durch die Institutionen. Der Zuschauer ist quasi live dabei, wenn im Zeitraffertempo eine ganze Stadt umgekrempelt wird.

Um 21 Uhr zieht München dann nach: NIGHTSESSION von Philipp Dettmer

Ohne Drehbuch und ohne professionelle Schauspieler begibt sich Regisseur Philipp Dettmer in die Münchner Nacht, um ein Lebensgefühl von vor 20 Jahren wieder einzufangen. Damals fuhren er und drei Freunde auf dem Skateboard durch die bayrische Hauptstadt, ohne Ziel, ohne Plan und ließen sich treiben. Dieses Gefühl der Freiheit auf den Brettern, stellt er nun in diesem filmischen Reenactment in der heutigen Zeit nach.