Kino Auge: Louisa

Fast jeden letzten Montag werden unter dem Namen „KINO AUGE“ junge Dokumentarfilme in der Glockenbachwerkstatt gezeigt. Heute Abend könnt ihr euch auf den Film „Louisa“ freuen. Worum es genau geht, erfahrt ihr hier:

Louisa ist bereits Anfang 20, als sie sich entscheidet, als Gehörlose die Gebärdensprache zu lernen und sich von der Welt der Hörenden, in der sie aufwuchs, zu verabschieden. Katharina Pethke dokumentiert in ihrem Abschlussfilm das Bild einer mutigen jungen Frau auf dem Weg in die Emanzipation. Dass es sich bei der Portraitierten um ihre Schwester handelt, macht den Film nur umso persönlicher. Auf ihrem Weg zwischen der Anpassung an die hörende Welt und einer autonomen Community von Gehörlosen begleitet sie Louisa bei ihrem Prozess der Selbstwerdung und der Erkenntnis, dass die zwei Welten, zu denen sie sich zugehörig fühlt, nicht zusammen passen. Interessanterweise sind ganze Passagen des Films der Musik gewidmet, ob das nun Louisas erste Töne auf einer Klarinette sind oder auch das gemeinsame Erarbeiten eines Hip-Hop-Textes mit ihren Freunden. Pethke zeichnet ein sehr intimes, aber doch immer respektvolles Bild ihrer Schwester. Eine ungewöhnliche Coming-of-age-Geschichte mit ausgefeilter Bildgestaltung und feinfühligem Dokumentarstil.

Regie:Katharina Pethke
Drehbuch:Katharina Pethke
Kamera:Katharina Pethke
Schnitt:Daniela Kinateder
Musik:Gerriet K. Sharma
Länge:62 Minuten
Produktion:Kunsthochschule für Medien Köln, Katharina Pethke
Förderer:Kunsthochschule Köln