Fucking Disabled

FUCKING DISABLED ist der Name der aktuellen Theaterperformance im Pathos. Treffender könnte der Name kaum sein, denn bei dem Stück geht es um das Tabuthema Behinderung und Sex. Es versucht dem Publikum einen neuen, erfrischenden Zugang zu dem Thema zu ermöglichen. Der Cast besteht aus behinderten und nichtbehinderten Darsteller*innen. Puh, schwere Kost, aber gerade deswegen auch sehenswert…

Weitere Infos:

Der Cast: Eine wunderschöne Frau mit ungewöhnlichen Formen und verzaubernder Stimme. Ein Performer mit unkonventionellen Bewegungen und Artikulationen. Eine tantrische Sexarbeiterin. Und ein schöner, graziler Tänzer. Es geht überflüssige Tabus und die Freude an der sexuellen Freiheit. Darum, dass Sexualität mit Behinderung viel normaler ist, als Menschen ohne Behinderung oft meinen. Und dass die Lust neu erblüht, wenn das, was normal ist, nicht länger normal ist. Kein Drama, keine Figuren, auch kein dokumentarisches Theater; sondern ein sinnlicher Theaterabend, der von den Persönlichkeiten seiner Darstellerinnen und Darsteller getragen wird.

„Allerdings! Auch wir wollen Sex und haben Sex, was denkt denn Ihr?!“, reklamieren sie. Mit ihren eigenen Geschichten führen die vier die Gäste des Abends aus dem Dickicht der Vorurteile direkt ins Gebiet der Erotik. Sie nutzen die Performance um Wege zu ebnen, die es behinderten und nichtbehinderten Menschen erlauben könnten, auch in dieser Gesellschaft eine befreite Sexualität zu leben. „Auch wir sind begehrenswert und sexy!“, rufen sie. Aber wie findet man Gehör, wenn auch das Sprechen behindert wird? Wie kommt man zusammen, wenn der gewohnte Ablaufplan der Verführung oder das übliche Beuteschema sich als unbrauchbar erweisen?

Zu diesem Zwecke verschafft das Ensemble sich und seinem Publikum einen geschützten Denk- und Wahrnehmungsraum, in dem Zärtlichkeit und Anziehung möglich werden. Hierin offenbart sich in unverblümter Schönheit, wie wohltuend es ist, sich nicht von den vorgeschriebenen Pfaden der Erotik einschränken zu lassen. Die hybride Mischform aus Poesie, Musiktheater, Performance, Szenen und Essay erlaubt es, all das jederzeit neu zu denken, zu fühlen und zu erleben.

BETEILIGTE
Konzeption, Regie: David von Westphalen // Konzeption, Dramaturgie: Bastian Zimmermann // Komposition: Filip Caranica // Kostüm: Veronika Schneider // Lichtdesign: Rainer Ludwig // PR, Produktion: Rat&Tat kulturbuero // Performance: Deva Bhusha, Paweł Duduś, Danijel Sesar, Lucy Wilke

Weitere Vorstellungen:
Mo. 19.06.2017, 20:30 Uhr
Di. 20.06.2017, 20:30 Uhr
Mi. 21.06.2017, 20:30 Uhr

ARTIST TALK
Sa. 03.06.2017, im Anschluss an die Vorstellung

FSK
ab 18 Jahren