Kann man seiner Vergangenheit davon laufen? Und wenn ja, wie weit? Wie viel Veränderungen muss man im Leben zulassen, um weit genug davon weg zu sehen? Fragen über Fragen mit denen sich der heute Abend gezeigte Dokumentarfilm Electroboy in der HFF beschäftigt. Das unwahrscheinliche Leben des Florian Burkhardt dreht sich irgendwo zwischen Größenwahn und Angstpsychose…
Er habe komplett schizophren gelebt, sagt Florian Burkhardt gleich zu Beginn: ein Leben für die Eltern und eins für sich selbst. 1974 in beengten Schweizer Verhältnissen geboren, machte er sich auf, die Welt zu erobern: als Snowboardprofi, als Schauspieler in L.A., als international gefragtes Topmodel, als Grafiker und Internetpionier. Bis ihn eine Angststörung in seine Grenzen verweist. Wie es dazu kam, zeichnet der Schweizer Filmemacher Marcel Gisler in seinem (Familien-)Porträt nach – und zeigt ebenso einfühlsam wie berührend, dass man sich vielleicht immer wieder neu erfinden, seiner Vergangenheit aber nicht entrinnen kann.
Im Anschluss Filmgespräch mit Maya Reichert mit dem Protagonisten Florian Burkhardt