Der Fauststoff: Er gilt als urdeutscher Mythos. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er trotzdem zwiespältig rezipiert:
Dies galt insbesondere für die bekannteste Fassung des Themas durch Johann Wolfgang von Goethe. Zwar wurde in der NS-Zeit kein besonderer Kult um den bekanntesten deutschen Dichter geschaffen, seinen „Faust“ als großes Werk einer „deutschen“ Literatur konnten die Nationalsozialisten allerdings auch nicht einfach ignorieren – daher versuchten sie ihn ideologisch umzudeuten.
Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Faust-Mythos von Dichtern in der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen verhandelt, so z.B. von Thomas Mann im „Doktor Faustus“ (1947) oder Paul Celan in der „Todesfuge“ (1947). Im NS-Dokumentationszentrum München könnt ihr an diesem Donnerstag bei einem Vortrag von Nathalie Jacobsen mehr über die Instrumentalisierung und Umdeutung von Goethes „Faust“ während NS-Zeit erfahren. Der Eintritt ist frei!