Sie sezieren die kleinen Unwägbarkeiten des Alltags mit spitzer Feder, sie entstellen das Banal-Vertraute mit unerbittlich scharfem Blick, sie wollen der Dorn im Gesäß der Bourgeoisie sein: Die Rede ist von Kaleb Erdmann und Jakob Mayer. Die beiden bekommt ihr heute im Hofspielhaus zu sehen – und für all diejenigen, denen die Namen nichts sagen, hier ein paar Infos:
Kaleb Erdmann ist zwar im Pott geboren, aber in Bayreuth, Erfurt und vor allem München aufgewachsen. Er betreibt den Kurzgeschichtenblog Zeitdeszerfalls und fährt als Poetry Slammer durch die Republik. Sein Stil ist divers, vor allem aber um keinen Preis gefällig. Themen seiner Texte sind unter anderem Erdnussbutter, Til Schweiger, der kleine Mann, sowie „die Gesellschaft“. […] Jakob Mayer […] trägt auf der Bühne ausschließlich farbverschmierte Jogginghosen und ist auch sonst eher der legere Typ. Seine Songs oszillieren zwischen wohltuender Entspannung und waschechtem Wahnsinn, zwischen Sanddornduschen und fetzigen Mitsing-Parts, immer auf den Spuren seiner großen Vorbilder: Gandhi und The Big Lebowski. Für Melancholie findet er an den Tasten eines Pianos Raum. Bei den Ansagen ist nicht vorauszusehen, ob er einschläft oder wegkippt, doch legt er los, erzeugt er an der Loopstation mit E-Gitarre, Kinder-Keyboard und Beat-Box bewaffnet einen schiebenden Sound. Er animiert das Publikum erst zum Stirnrunzeln, dann zum Mitsingen und am Ende zum beglückten Dauergrinsen.
Ein Abend, der alles werden kann – aber mit Sicherheit nicht langweilig!