Im Werkstattkino geht es heute anspruchsvoll zu, denn der heutige Filmabend dreht sich um die Problematik im Kongo. Der mittlerweile mehr als 20 Jahre andauernde Kongo-Krieg hat bereits über 6 Millionen Tote gefordert. Milo Rau versucht in seinem Film „Das Kongo Tribunal“ die Opfer, Täter und Zeugen des Krieges genau zu beleuchten.
Im Mai 2015 veranstaltete der Schweizer Theatermacher Milo Rau in Bukavu, in der Demokratischen Republik Kongo und in Berlin das „Kongo Tribunal“, eine fiktive Gerichtsverhandlung, bei der die Ursachen und Hintergründe des Kongo-Kriegs untersucht wurden. Sein Dokumentarfilm zeichnet als Bearbeitung dieses symbolischen Prozesses ein durch Zeugenaussagen und Expertenmeinungen gestütztes Porträt des Wirtschaftskriegs und seiner neokolonialen Verflechtungen. Ein bewegendes, interessantes und bereicherndes Projekt, auch wenn sich der herkömmliche Dokumentarfilm als nur unzureichendes Format erweist, die Komplexität dieses Kriegs abzubilden.