Blutiger Boden – Die Tatorte der NSU

KEIN SCHLUSSSTRICH – hieß es nach der Urteilsverkündung letzte Woche. Zwar bleibt zu bezweifeln, dass es irgendwann zu einer lückenlosen Aufklärung der NSU Morde kommt, aber in Vergessenheit geraten darf es trotzdem nicht. Daher habt ihr ab jetzt bis zum 14.10.2018 Zeit euch die Ausstellung BLUTIGER BODEN – DIE TATORTE DES NSU in der Rathausgalerie anzusehen.

Als nationalsozialistischer Untergrund (NSU) bezeichnete sich eine rechtsextreme terroristische Vereinigung in Deutschland. Von 2000 bis 2007 ermordeten Mitglieder des NSU neun Männer türkischer und griechischer Abstammung, sowie eine Polizistin in deutschen Städten. Am 4. November 2011 wurde die Gruppe aufgedeckt, seit Mai 2013 läuft in München der Prozess gegen Beate Zschäpe. Die großformatigen Schwarzweißaufnahmen Regina Schmekens nehmen uns mit an die Tatorte. Sie zeigen die verstörende Normalität der Schauplätze von Hass und Gewalt. Die Fotografien versuchen das Ungeheuerliche der Taten zu reflektieren. Die Attentate waren nicht allein Angriffe auf unsere Mitbürger, sondern auch auf universelle Menschenrechte und damit auf unsere gesamte Gesellschaft.

„Das Beklemmendste an diesen Fotografien ist, dass auf ihnen weder die Mörder, noch die Mordopfer zu sehen sind. An Schmekens Aufnahmen wirkt gerade das Unauffällige, Banale und Gewöhnliche unheimlich.“ Hans Magnus Enzensberger

Weitere Informationen: https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kulturreferat/Museen-Galerien/Rathausgalerie.html