Die Veranstaltungsreihe „Bellevue Heimatministerium“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen der neuen deutschen Heimatpolitik und lässt die Betroffenen und Aktiven in der Flüchtlingspolitik zu Wort kommen. Heute Abend dreht sich die Podiumsdiskussion um Menschen ohne Aufenthaltspapiere in Deutschland. Sprechen werden Birgit Poppert (Café 104, Beratungsstelle für Menschen ohne Papiere in München), Dr. Holger Wilcke (Sozialwissenschaftler an der HU Berlin) und Prof. Dr. Werner Schiffauer (Kultur- und Sozialanthropologe, Europa-Universität Viadrina). Die Moderation führt Stephan Dünnwald (Bayerischer Flüchtlingsrat).
Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 100.000 und 400.000 Menschen in Deutschland keine Aufenthaltspapiere haben, andere Studien sprechen von weit über 500.000 Illegalisierten. Diese Dunkelziffer ist deswegen so unbeständig, da Menschen “ohne Papiere” alles tun, um nicht aufzufallen, denn Illegalität wird in Deutschland als Straftat gewertet. Die Folge ist eine faktische Rechtlosigkeit gegenüber Behörden, Arbeitgeber*innen und Vermieter*innen und die permanente Angst, abgeschoben oder inhaftiert zu werden.