Ausstellungserföffnung: Unvollendete Ordnung

Kuba mitten in München könnt ihr ab heute haben bei der Ausstellung Unvollendete Ordnung in der Villa Stuck.

Dort gibt es zum ersten mal eine umfassende Einzelausstellung der Werke des kubanischen Künstlers Carlos Garaicoa im deutschsprachigen Raum. Er ist eine Schlüsselfigur der unter den lateinamerikanischen Künstlern und nicht nur in Kuba sondern international eine wichtige Bezugsgröße im Diskurs über Globalisierung.

Das Scheitern politischer Ideale äußert sich für den kubanischen Künstler Carlos Garacoia am deutlichsten in der Architektur. Seit Anfang der 1990er-Jahre beschäftigt sich Garaicoa mit dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Wandel als Folge der Geschichte des 20. Jahrhunderts. In seiner Heimatstadt Havanna und in internationalen Projekten verfolgt er den Wandel des städtischen Raums als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Architektur und Urbanistik sind die Themen, denen sein Hauptaugenmerk gilt. Mit Fotoserien und Installationen schafft er eine kritische Archäologie der Städte. Unvollendete Ordnung ist das erste Projekt, das sich mit den beiden Lebensräumen befasst, die der Künstler unmittelbar aus seiner persönlichen Erfahrung kennt: auf der einen Seite sein Heimatland Kuba, das durch Widersprüche zwischen gesellschaftlichen Realitäten und utopischen Hoffnungen gekennzeichnet ist, auf der anderen Seite ein südeuropäisches Land wie Spanien mit seiner Hauptstadt Madrid, in dem sich das Ende der Utopie aus der entgegengesetzten Perspektive darstellt, nämlich der einer spätkapitalistischen Gesellschaft, in der das Prinzip der Sozialfürsorge vorherrscht.